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"Die ganze Welt ist Bühne und alle Männer und Frauen bloße Spieler."

William Shakespeare

Beziehung verstehen
Beziehung gestalten
Beziehung lieben

Das richtige Mindset

Was ist es jetzt also, das das "richtige" Mindset ausmacht? Nun, ich sag's mal so: Wäre das so einfach, dass man das in einem Satz zusammenfassen würde... Denkst Du nicht, dass diesen Satz jeder kennen und einfach gute Beziehungen führen würde? Die Sache muss also ein wenig komplexer sein.

Ein Mindset, das dazu führt, dass Du gute Beziehungen führst, vereint viele Komponenten: Deinen Umgang mit Grenzen – Grenzen setzen, wahrnehmen, darauf reagieren – Deine eigenen Grenzen und die der Anderen. Deinen Umgang mit Dir selbst - Deinen Selbstwert, Deine Selbstliebe, Dein Selbstvertrauen – Deinen Umgang mit Deiner Vergangenheit und die Geschichte, die Du über Dich und Dein Leben erzählst. Dein Bild von den Anderen – die Absichten, Gedanken, Gefühle und Motive, die Du Anderen unterstellst – Aber auch wie Du mit Kritik, Enttäuschung, Verrat und Kränkungen umgehst. Deine Kommunikation – Dein Umgang mit Sprache, wie Du sprichst und wie Du zuhörst – Deine Beziehung zur Wahrheit, zu Konflikten und Dein Geschick, Deine Bedürfnisse in Worte zu fassen – um nur ein paar Beispiele zu benennen.

Ja, gute Beziehungen zu führen, fängt bei Dir an. Wenn es auch dort noch lange nicht endet. Um dabei den Überblick zu behalten, brauchst Du eine gute Struktur, die Dir eine Orientierung liefert. Und diese Orientierung können Dir am besten liefern: Modelle

Warum Modelle?

Mensch malt Landkarte aus einem Buch heraus

Persönlichkeits-, Beziehungs- und Kommunikationsmodelle geben Dir eine Orientierung darin, warum Menschen sind wie sie sind und vermitteln Dir Verständnis dafür, warum Menschen sich verhalten, wie sie sich verhalten.

 

Modelle sind ein bisschen wie Landkarten, die die Natur einer Sache natürlich nur vereinfacht darstellen. Doch häufig ist es genau diese Vereinfachung, die Dir eine viel bessere Orientierung verschafft. So beschreibt die S-Bahn Karte von Berlin die Stadt Berlin auch nicht in Gänze. Sie ist für die Navigation mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in der Stadt aber sehr nützlich. Eine Karte von Berlin im Maßstab 1:1, die alle Details der Stadt abbildet, wäre dagegen wohl kaum nützlich.

Ich finde es immer rührend, wenn Menschen glauben, sie könnten die Menschen nehmen „wie sie sind“ und sich gegen die Beschäftigung mit Modellen wehren, weil sie Menschen nicht "in Schubladen einsortieren" wollen. Vielleicht kennst Du dazu den alten Witz:

„Es gibt 2 Arten von Menschen – Menschen, die immer alles in Schubladen sortieren und die, die es nicht tun.“

Ich will damit behaupten: Es ist unmöglich, über andere Menschen nicht in Schubladen und Modellen zu denken. Und seien es Kategorien von „gute Menschen – böse Menschen“ oder „mag ich – mag ich nicht“. Wenn Du keine adäquate Modellvorstellung davon hast, warum Menschen etwas tun, das Du nie tun würdest, fallen sie automatisch in die Schublade"A***loch", "Idiot", "Loser" oder andere wenig wertschätzende und beziehungsförderliche Schubladen.

Oder übersetzt in die Landkarten-Metapher übersetzt: Wenn Du das Konzept eines „Ackers“ nicht kennst, siehst Du überall nur große Wiesen – Und meckerst den Mähdrescher an, der unerhörter Weise Deine Ruhe stört. In den Worten von Paul Watzlawick: „Wenn Dein einziges Werkzeug ein Hammer ist, sieht jedes Problem aus wie ein Nagel.“

Was Du dafür brauchst, ist ein möglichst üppiges Set an Versatzstücken – Brücken, Flüsse, Türme, Berge, Seen, Bundesstraßen und Fallgruben, die Du in die Landkarte einzeichnen kannst. Also Anregungen und Inspirationen aus verschiedenen Modellen davon, wie Menschen zu sein können, wie Beziehungen gestaltet sein können und wie Kommunikation gelingen kann. Hier ein paar Beispiele für Modelle, die meine Arbeit sehr prägen:

Psychographie

Entwickelt von Dietmar Friedmann, ist die Psychographie für mich das führende Modell, wenn es um die Beschreibung der Verschiedenheit der Menschen geht.

Im Wesentlichen aus 2 Gründen:

1.) Es ist super einfach und damit unfassbar alltagstauglich, da es mit lediglich 3 Typen arbeitet.

2.) Da es den Fokus mehr auf die Entwicklung legt als auf die "Diagnose" des Typen, packt es Menschen deutlich weniger in Schubladen als andere Modelle.

Psychographie-Dreieick. Beziehungstyp, Erkenntnistyp, Handlungstyp

Die Psychographie unterteilt das Leben in 3 essenzielle Lebensbereiche: 

1.) Beziehungsbereich (Empathie, Kommunikation, Zugehörigkeit, Liebe, Emotionen). 

2.) Erkenntnisbereich (Persönlichkeit, Selbstbild, Werte, prägende Erfahrungen)

3.) Handlungsbereich (Motivation, Ziele, Aktivität, Erfolg, Beruf) 

Jeder dieser 3 Bereiche ist wichtig und jeder hat gewisse Kompetenzen und Fähigkeiten in allen 3 Bereichen. Diese Kompetenzen sind allerdings nicht gleich verteilt. Gemäß der Psychographie hat jeder Mensch eine besondere Begabung in einem dieser 3 Bereiche. Beziehungstypen haben eine besondere emotionale Kompetenz, Erkenntnistypen eine besondere kognitive Kompetenz und Handlungstypen ein besondere motivationale Kompetenz.

Das Interessanteste an dem Modell ist jedoch die Entwicklungslinie, die individuell typengerechte Entwicklungsfelder beschreibt. Der Entwicklungsbereich eines Menschen ist der jeweils im Uhrzeigersinn (siehe Abbildung oben) nächste:

- Beziehungstypen entwickeln sich in den Erkenntnisbereich,

- Erkenntnistypen entwickeln sich in den Handlungsbereich und

- Handlungstypen entwickeln sich in den Beziehungsbereich.

Wenn Du mehr über das Modell wissen willst, schau Dir dazu am besten mein Webinar an:

Die Kernbotschaft, die ich aus der Psychographie herauslese, ist diese: "Du bist anders als ich. Und anders ist in Ordnung." Ein unglaublich wichtiges Mindset, das in meinen Augen essenziell ist, wenn Du gute Beziehungen führen willst.

Wheel of Consent

Wheel of Consent - Geben, Nehmen, Erlauben, Empfangen

Entwickelt von Dr. Betty Martin ist das Wheel of Consent für mich das führende Modell, wenn es um die Beschreibung von Beziehungsdynamiken geht. Das Wheel of Consent wurde ursprünglich für den körperlich-sexualtherapeutischen Kontext entwickelt, seine Prinzipien lassen sich jedoch im Grunde auf jede Beziehungs-Interaktion anwenden.

Das Wheel of Consent teilt eine Beziehungs-Interaktion in 4 Quadranten ein:

- Geben (geht aktiv von mir aus und ist für den anderen)

- Nehmen (geht aktiv von mir aus und ist für mich)

- Empfangen (geht von dem anderen aus und ist für mich)

- Erlauben (geht von dem anderen aus und ist für den anderen)

Dabei gilt als grundsätzliche Regel: Eine Beziehungsdynamik führt dazu, dass die Beziehung davon profitiert und gestärkt wird, wenn 2 Bedingungen erfüllt sind:

1.) Die Beziehungsinteraktion findet diagonal statt. D.h. einer gibt und der andere empfängt, oder einer nimmt und der andere erlaubt. Und beide Beziehungspartner empfinden diese Interaktion subjektiv auch so.

2.) Die Beziehungsinteraktion findet innerhalb der Grenzen statt, bzw. sie befriedigt ein tatsächliches Bedürfnis.

Wenn Du mehr über das Modell wissen willst, habe ich auch dazu ein Webinar für Dich:

NLP

Das NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) wurde entwickelt von Dr. Richard Bandler und John Grinder. Es ist für mich das führende Kommunikationsmodell, das beschreibt, wie unser Gehirn Informationen verarbeitet. Es stellt einen engen Zusammenhang zwischen der Sprache und der subjektiv erlebten Realität von Menschen her.

 

So geht das Modell des NLP einerseits davon aus, dass sprachliche Metaphern in der Regel ein Abbild des tatsächlichen Erlebens von Menschen sind. Ein Beispiel:

Die Welt im Kopf eines Menschen

Ein Mensch, der von einer anfänglich schwierigen Lernaufgabe frustriert ist, könnte die Metapher formulieren: "Das ist mir zu hoch". Das Modell von NLP geht davon aus, dass eine sehr große Wahrscheinlichkeit besteht, dass dieser Mensch, tatsächlich ein inneres Bild vor ihrem geistigen Auge hat, in dem die Lernaufgabe sehr groß ist und sehr weit über ihnen schwebt. Mit diesem Wissen wirst Du diesen Menschen mit einer Antwort: "Dann ist es vielleicht eine Gelegenheit, über Dich hinauszuwachsen" wahrscheinlich ermutigen können, sich weiter mit der Aufgabe zu beschäftigen.

In diesem Fall hilft Dir das Modell von NLP durch buchstäbliches Zuhören, andere Menschen besser zu verstehen.

Andererseits behauptet das Modell von NLP auch, dass eine Veränderung des sprachlichen Abbildes auch eine Änderung im tatsächlichen Erleben nach sich zieht. Auch hierzu ein Beispiel: 

 

Angenommen, Du willst einen interessanten, unbekannten Menschen in der Öffentlichkeit ansprechen. In diesem Moment empfinden die meisten Menschen ein sehr ähnliches körperliches Gefühl. Es macht jedoch einen großen Unterschied, wie Du Dir dieses Gefühl erklärst. Ob Du sagst:

​- Ich habe Angst, abgelehnt zu werden.

- Ich bin aufgeregt, was wohl passieren wird.

- Ich bin nervös, weil ich es nicht versauen will.

- Ich spüre schon die Vorfreude in mir.

- Ich fühle mich angezogen. Das muss Liebe sein.

Keine dieser Erklärungen ändert etwas an dem Gefühl, das Du körperlich verspürst. Aber es wird sich ganz entscheidend auf Deine Ausstrahlung auswirken, und vermutlich auch darauf, ob dieser interessante unbekannte Mensch positiv oder abweisend reagieren wird. Bzw. darauf, ob Du Dich überhaupt traust, ihn anzusprechen.

Für Beziehungen hat dieses Modell weitreichende Konsequenzen. Denn auch das Bild, das Du Dir von anderen Menschen machst, bzw. wie Du dieses Bild in Sprache fasst, entspricht nicht der wirklichen, echten, tatsächlichen Realität. Aber es wird einen entscheidenden Einfluss darauf haben, wie Du mit dem Anderen umgehst. 

Entscheidend für eine gute Beziehung ist es, dass das Selbst- und Fremdbild, also das Bild, das andere von uns haben, einigermaßen übereinstimmt. Gute Beziehungen zu führen bedeutet in den Worten des berühmten Paartherapeuten Michael Lukas Möller „ein ständiger Austausch von Selbstporträts“. Es ist also sehr wichtig, dass Du regelmäßig kommuniziert und damit sichtbar machst, was Dir wichtig ist, wo Deine Grenzen liegen, was Dir Angst macht, was Dich nervt, worüber Du Dich freust und welche Ziele Du hast. Und mit dem NLP liefere ich Dir hierfür ein hervorragendes Handwerkszeug.

 

Eine spannende praktische Anwendung dieser NLP-Techniken findest Du in meinem Webinar über Zwiegespräche:

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