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Konversation leicht gemacht

Aktualisiert: 15. Jan.

Die ultimative Smalltalk- und Konflikt-Killer Strategie, abgeleitet aus dem "Wheel of Consent"

Titelbild KI-generiert mit Canva


Um gute Beziehungen zu führen, egal ob privat oder beruflich, gibt es eine Fähigkeit, die absolut unumgänglich ist. Und doch sie bei so vielen Menschen eher unbeliebt – Smalltalk. Mit Smalltalk meine ich jedoch nicht notwendigerweise eine Unterhaltung über das Wetter oder über die neuesten Fußball-Ergebnisse. Nein, Smalltalk ein Beziehungs-Gespräch. Und dieses Gespräch hat normalerweise keinen wichtigen Inhalt. Also ein Gespräch, das weniger auf die Vermittlung von Informationen, die Überzeugung des anderen von der eigenen Meinung oder der Änderung von Verhaltensweisen dient. Smalltalk hat vor allem eine soziale Funktion.


Im Smalltalk überprüfen wir, ob wir der anderen Person vertrauen können. Ohne dass es direkt ausgesprochen wird, prüfen wir (meist unbewusst), ob die andere Person Freund oder Feind, Unterstützer oder Rivale, potenzieller Sexual-, Handels- oder Arbeitspartner oder eine Bedrohung für uns ist. Doch auch bei Menschen, die wir bereits länger kennen, kann Smalltalk einen wichtigen Teil dazu beitragen, eine positive Grundstimmung im Gespräch zu erzeugen oder aufrechtzuerhalten. Smalltalk-geübte Gesprächspartner streuen mit Leichtigkeit subtile Komplimente, Selbstoffenbarungen und Bestätigungen ins Gespräch ein, die dem anderen wie von Zauberhand ein Lächeln nach dem nächsten auf die Lippen zaubern. Und auch der inhaltliche Teil des Gesprächs läuft nach einem geschickten Smalltalk oft viel leichter von der Hand.


Doch ist dies einfach eine angeborene Fähigkeit, die nur wenige Menschen besitzen, oder kann man das lernen? Meine Erfahrung sagt: Letzteres. Die Strategie von erfolgreichem Smalltalk lässt sich sehr eindeutig beschreiben und mit ein wenig Übung bin ich davon überzeugt, dass jeder noch so introvertierte Keller-Nerd seine Smalltalk-Qualitäten dramatisch verbessern kann. Und ja, auch bei Leuten wie dir, die bereits sehr gut kommunizieren, besteht fast immer noch Potential, besser zu werden. Aber wie genau funktioniert diese Strategie? Denn, wenn Smalltalk ein Gespräch ohne Inhalt ist... Worüber redet man denn dann?


Wheel of Consent


Die Smalltalk-Strategie, die ich dir in diesem Artikel beschreiben will, basiert auf einem Modell, das eigentlich aus einem sehr körperlichen Kontext kommt. Dr. Betty Martin, eine Sexualtherapeutin aus den USA, hat das Wheel of Consent entwickelt. Im Rahmen ihrer Gruppentherapien sollte dieses Modell ihren Klienten als ein Werkzeug dienen, ihre persönlichen Grenzen besser kommunizieren zu können.


Meiner Meinung nach lässt sich das Wheel of Consent jedoch universell auf Beziehungen anwenden – insbesondere auf Smalltalk und Kommunikation. Das Wheel of Consent teilt hierzu Beziehungsinteraktionen in 4 Quadranten ein: Geben, Empfangen, Nehmen und Erlauben. Jeweils 2 dieser Interaktionen sind aktiv, die anderen beiden passiv. Und wieder 2 Interaktionen legen den Fokus auf mich, die anderen beiden auf den anderen.



Übertragen auf Smalltalk und Kommunikation bedeutet das einserseits, dass du entweder über dich oder über den anderen reden kannst. Andererseits kannst du Informationen entweder senden (aktiv) oder einholen (passiv). Lass uns dieses Modell Schritt für Schritt auf Kommunikation anwenden:


Komplimente (=Geben)


Die meisten Menschen schätzen es, wenn man ihnen Komplimente macht. Komplimente entsprechen dem "Geben"-Quadraten im Wheel of Consent. Das bedeutet, dass man a) aktiv die Initiative ergreift und b) etwas über den anderen sagt. Und meine Empfehlung im Smalltalk wäre: Wenn du über den anderen etwas sagst, sag etwas Nettes.


Mit Komplimenten ist jedoch nicht ein plumper Kommentar über das Äußere des anderen à la "schicke Krawatte" gemeint. Ein Kompliment bedeutet im einfachsten Fall, dass man dem anderen positive Charaktereigenschaften unterstellt. Zum Beispiel:


"Ich habe den Eindruck, du bist ein sehr kreativer Mensch."

"Was ich an dir mag ist, dass man sich immer auf dich verlassen kann."

"Ich schätze an dir, dass du so offen bist."

"Deinen Optimismus finde ich wirklich vorbildlich."

"Ach wären doch alle Menschen nur so loyal wie du."

"Ich genieße deinen Humor."

"Ich finde es toll, wie neugierig du bist."


Und auch wenn es keine Garantie dafür gibt, dass Komplimente tatsächlich auch beim Gegenüber ankommen. Dass Komplimente die Stimmung maßgeblich verschlechtern, ist sehr selten – vorausgesetzt das Kompliment ist tatsächlich ernst gemeint.


Ich rate sehr davon ab, Komplimente um des Effektes willen zu machen. Das führt meistens nur zu auswendig gelernten und allgemeinen Floskeln, die irgendwie immer passen ("Du hast eine tolle Ausstrahlung"). Dein Gegenüber wird wahrscheinlich schnell merken, dass dein Kompliment mit ihm (und damit mit eurer Beziehung) gar nichts zu tun hat, und wird dir tendenziell eher noch mehr misstrauen. Außerdem wird deine Mimik, deine Körpersprache, dein Stimmklang und deine sonstigen nonverbalen Signale verraten, dass du im Grunde andere Absichten hegst und bei deinem Gegenüber eher ein Programm von "Vorsicht" aktivieren – zu Recht!


Viel mehr empfehle ich Komplimente als einen "Suchfilter" zu verwenden. Stell dir die Frage: Was schätzt du wirklich an der anderen Person? Was ist dir sympathisch? Was magst du an ihr? Und was weckt dein Interesse? Und teile ihr dann einfach die Antwort mit. Ich glaube, Gespräche laufen sehr viel runder und reibungsloser ab, wenn wir uns rückmelden, was wir aneinander mögen. Und sollte dir partout nichts einfallen, was du an schätzenswerten Qualitäten an der anderen Person benennen kannst... Nun, dann gibt es ja noch 3 andere Quadranten...


Selbstoffenbarungen (=Nehmen)


Es kann nicht nur sein, dass es dir schwerfällt, Komplimente zu machen. Möglicherweise fällt es deinem Gesprächspartner auch schwer, Komplimente anzunehmen. Wenn das dritte Kompliment in Folge an meinem Gegenüber mit einem einsilbigen "Danke" abtropft, deute ich das meist als: "OK, scheinbar möchte mein Gegenüber gerade nicht über sich reden." - was für mich vollkommen in Ordnung ist. Denn dann kann ich ja ein bisschen von mir erzählen.


Auch hier gilt die Grundregel: Das Gespräch, die Stimmung und die Beziehung profitieren meist davon, wenn Postives gesagt wird. Positives zu sagen in der Position der Selbstoffenbarung meistens, dass Werte, Einstellungen, Glaubenshaltungen, Ziele und Grenzen kommuniziert werden - also eben all das, was man von außen nicht sehen kann. Das kann dann zum Beispiel so klingen:


"Mir ist ja total wichtig, dass Menschen einander mit Höflichkeit und Respekt behandeln."

"Mich beeindrucken Menschen, die so früh am Morgen so gut gelaunt sind."

"Ich habe ja manchmal Schwierigkeiten damit, mir Namen zu merken und das ist mir echt peinlich."

"Ich bin ja total der Genießer – mit gutem Essen macht man mir immer eine Freude."

"Worum es mir im Leben geht, ist es einen Beitrag zu leisten."

"Ich bin total stolz auf mein Kind."

"Ich investiere total viel Zeit und Geld in meine persönliche Entwicklung."


Kommunizierst du deine Werte, Ziele, Einstellungen etc., hilfst du dem anderen, Dich besser einschätzen zu können. Wenn du ein bisschen Übung darin hast, dem anderen ein verbales "Selbstportrait" von dir zu malen, ist das oft ein wahnsinnig geschickter Gesprächseinstieg. Denn unabhängig davon, ob dein Gegenüber deine Einstellungen und Werte teilt oder nicht – du machst es deinem Gegenüber leicht, auf dich zu reagieren. Und entweder du bekommst eben Bestätigung oder ihr habt einen spannenden Einstieg in ein Diskussionsthema, das euch vermutlich beide interessiert: Euch.


Wichtig dabei ist jedoch, dass du deine Selbstoffenbarung als solche auch sprachlich markierst ("ich habe die Erfahrung gemacht...", "in meiner Welt...", "mir geht es so, dass..."). Formulierst du deine Einstellungen, Werte und Ziele als wären es absolute Tatsachen ("Unehrlichen Menschen kann man nicht trauen."), provozierst du bei deinem Gegenüber leicht eine Verteidigungshaltung, die das Gespräch in eine weniger freundliche Richtung lenkt. Zumindest ist das meine Erfahrung 😉.


Feedback (=Empfangen)


Sowohl Komplimente (=Geben) als auch Selbstoffenbarung (=Nehmen) entsprechen einer aktiven Energie im Wheel of Consent. Doch auch eine passive Smalltalk-Strategie ist in vielen Fällen hilfreich, ein steckengebliebenes Gespräch wieder in den Gang zu bekommen. Oder aber es ist auch eine schöne Alternative, wenn es dir gerade schwerfällt, aktiv etwas zum Gespräch beizutragen.


Passiv kommunizieren in Form von Feedback geben bedeutet, dass du auf dein Gegenüber (oder viel mehr auf sein Verhalten) reagierst, und ihm eine positive Rückmeldung über jene Verhaltensweisen gibst, die dir gefallen:


"Ich freue mich sehr, dass du an meinen Geburtstag gedacht hast."

"Ich bin echt beeindruckt, wie du dem Chef deine Meinung gesagt hast."

"Immer wenn du dabei bist, ist es irgendwie lustiger in unserer Runde."

"In deiner Gegenwart habe ich immer so gute Ideen."

"Ich fühle mich sehr geehrt, dass du dich für mich so schick gemacht hast."


Feedback geben (Empfangen) ist als der gegenüberliegende Quadrant zu den Komplimenten (Geben) im übrigen auch die perfekte Reaktion auf ein Kompliment. Viele Leute glauben ja, sie müssten sich für ein Kompliment "revanchieren" und ebenfalls etwas Nettes sagen. Das muss jedoch gar nicht heißen, dass du das Kompliment erwiderst ("Danke, du auch."). Der Gesprächsverlauf wirkt oft natürlicher, wenn du dem anderen einfach mitteilst, was das Kompliment mit dir macht:


"Es berührt mich wirklich total, dass du mich für meine Arbeit lobst. Ich hatte wirklich gedacht, das sieht niemand."

"Es freut mich, dass dir mein neues Hemd aufgefallen ist."

"Danke, dass du mich auf meine Ehrlichkeit angesprochen hast. Mir war gar nicht bewusst, dass das etwas Besonderes ist."

"Ich finde es schön, dass dir mein Optimismus auffällt. Manchmal fällt mir das nicht leicht, aber du machst mir Mut, dranzubleiben."


Eine weitere Möglichkeit, aus dem "Empfangen" (passiv über dich) in die Konversation einzusteigen ist es, sich Feedback einzuholen. Mit Fragen wie:

"Sag mal, fandest du das eigentlich ok, wie ich vorhin präsentiert habe?"

"Meinst du, das Hemd steht mir?"

"Wie gefällt dir eigentlich mein Blog-Artikel?"

"Schmeckt dir, was ich da gekocht habe?"

"Sag mal, was schätzt du eigentlich an mir?"


lockst du den anderen ins "Geben", also aktiv etwas über dich zu sagen. Anfangs erfordert das ein bisschen Mut, da dich mit dieser Frage auch ein bisschen verletzlich machst und du die Möglichkeit einräumst, dass der andere etwas Negatives über dich sagt. Aber du wirst überrascht sein, wie häufig dieses Feedback positiv ist. Und sollte der andere sich doch einmal zu einem negativen Feedback hinreißen lassen, erinnere dich: Feedback ist immer entweder hilfreich oder Projektion.


Bestätigung (=Erlauben)


Zu guter Letzt stellt die Bestätigung den passiven und reaktiven Quadranten der Kommunikation dar. Denn sie reagiert auf ein Verhalten und unterstellt dem anderen positive Einstellungen, Werte und Charaktereigenschaften. Wenn du deinem Gegenüber bei seinen Selbstoffenbarungen aufmerksam zuhörst, kannst du oft sogar schon ein wenig erahnen, wofür dein Gegenüber sich Bestätigung wünscht.


Bestätigung hat dabei für viele Menschen einen etwas negativen Touch. Nach Bestätigung zu suchen ist kein Zeichen von Charakterschwäche und auch kein Symptom einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Es ist ein ganz normales menschliches Bedürfnis. Wir Menschen sind soziale Wesen und von Natur aus so gebaut, dass wir nach Bestätigung für unser Verhalten im Außen suchen. Wäre das nicht so, würde einfach jeder tun wie ihm beliebt und ein soziales, aufeinander abgestimmtes Zusammenleben wäre überhaupt nicht möglich.


Wenn jemand so offensichtlich nach Bestätigung verlangt, haben viele Leute den intuitiven ersten Impuls, den anderen "umzuerziehen" und verwehren ihm diese Bestätigung. Sie nehmen dann eine Haltung ein von "den hole ich schon runter von seinem hohen Ross." Und selbst wenn diese Haltung nicht ausgesprochen ist, merkt dein Gegenüber meist an deinen nonverbalen Signalen, dass du es gerade nicht gut mit ihm meinst.


Meine Empfehlung für ein gutes Gespräch und eine gute Beziehung wäre: Wenn jemand nach Bestätigung fragt, dann gib sie ihm doch einfach:


"Das stimmt. Das Projekt war wirklich ein hartes Stück Arbeit. Das hast du gut hinbekommen."

"Das ist eine spannende Idee. So etwas Ähnliches habe ich auch schon einmal gedacht."

"Ja, ich finde, du hast dich wirklich gut persönlich entwickelt."

"Dass du dich so sehr für die Leute einsetzt, zeigt was für ein guter Mensch du bist."

"Ich mag dich sehr gern und ich bin froh, dass wir Freunde sind."

"Jemand der so kluge Fragen stellt wie du, wird es mal weit im Leben bringen."

"Ich habe dich lieb."


Auch im Fall des Empfangens ist es kommunikativ oft geschickter, nach der Sache zu Fragen, für die sich der Andere Bestätigung wünscht – insbesondere dann, wenn bereits eine gewisse emotionale Vorspannung das Gespräch bestimmt:


"Kann es sein, dass du gerade einfach enttäuscht bist?"

"Geht es dir um Respekt?"

"Würdest du dich gern verbundener fühlen?"

"Möchtest du mir gern vertrauen können?"

"Willst du einfach nur verstanden werden?"

"Möchtest du einfach nur verstehen, was passiert ist?"


Formulierungen wie diese geben Bestätigung für verschiedene Aspekte, die Menschen meiner Erfahrung wichtig sind, und wofür sie sich, besonders in Konflikten, Bestätigung wünschen. Und selbst wenn du nicht ganz ins Schwarze triffst, wird dein Gegenüber deine Frage sehr wahrscheinlich gern mit einer Selbstoffenbarung beantworten, die deine Vermutung korrigiert.


Konflikte sind meiner Einschätzung nach im Übrigen Situationen, in denen zwei Menschen sich im "Nehmen" begegnen. Konflikte sind Situationen, in denen zwei Menschen mit großem Nachdruck und starker emotionaler Ladung ein unerfülltes Bedürfnis, eine nicht respektierte Grenze, einen nicht berücksichtigte Sichtweise oder einen nicht gesehenen Wert versuchen zu formulieren. Das eben nur nicht besonders geschickt. Selbst wenn also ein Konflikt aus purer Hilflosigkeit in einem "Du Arschloch"eskaliert, wäre die passende, deeskalierende Antwort darauf nicht etwa ein "selber Arschloch". Sondern z.B. ein "Wofür hättest du gerade gern Anerkennung?". Zeige mir einen Menschen, der auf diese (ernst gemeinte!) Frage hin den Konflikt weiter anheizt.


Zusammenfassung


Smalltalk ist ein Gespräch über Dich und den Anderen, in denen du Informationen sendest oder einholst. Thema sind immer eure Persönlichkeit, Werte, Wünsche, Bedürfnisse, Grenzen, Ziele und Prioritäten – also eben all die Dinge, die man von außen nicht sieht.


Dahinter steht der zentrale Gedanke, Vertrauen aufzubauen oder zu stabilisieren. Und das ist eine Fähigkeit, die du in all deinen Beziehungen brauchst – unabhängig davon, welche Art der Beziehung (romantisch, freundschaftlich, familiär, beruflich) ihr führt und egal wie gut und wie lange ihr euch kennt.


Keiner dieser 4 Quadranten ist besser oder schlechter als der andere. Dieses Modell soll dir nur eine Möglichkeit geben, in "stockenden" Gesprächen oder in Konflikten eine alternative Kommunikationsstrategie zu finden. Wenn dein Gegenüber nicht gern über sich redet, dann redet über dich. Und wenn es dir schwerfällt, dir proaktiv etwas einfallen zu lassen, worüber ihr reden könnt, beziehe dich auf etwas, das der andere getan hat oder stelle Fragen.


Am Ende geht es in Beziehungen immer um Vertrauen. Und Vertrauen entsteht eben dann, wenn wir voneinander das Gefühl haben, wir könnten in etwa einschätzen können, was uns gefällt und was nicht, was uns wichtig ist, worauf wir achten und wohin wir uns entwickeln wollen. Eine gegenseitige Transparenz darüber ist für mich das stärkste Zeichen einer guten Beziehung, und die entsteht eben nur durch Kommunikation.


Selbst bei Gesprächen über das Wetter oder über die neusten Fußball-Ergebnisse nach denen beide Gesprächspartner freudig strahlen, passiert genau dasselbe – nur subtiler. Geschickte Kommunikatoren lassen beiläufig Informationen über ihre Werte, ihre Erfahrungen und ihre Persönlichkeit in solche Gespräche einfließen und geben ihrem Gegenüber Gelegenheit, dasselbe zu tun.


Wichtiger als den "richtigen" Quadranten zu treffen oder sie in der richtigen Reihenfolge zu benutzen ist indes, dass dein Gesprächs-Impuls zu deinem Gegenüber passt. Dass du auf die Kommunikationseinladung deines Gegenübers eingehst.


Zwei wichtige Grundideen im Wheel of Consent bestehen darin, dass eine Beziehung dann gelingt, wenn sie

a) Diagonal verläuft. Wenn also beispielsweise einer der Beziehungspartner gibt und der andere empfängt. Und:

b) Sie innerhalb der Grenzen beider Partner verläuft, bzw. wenn sie ein Bedürfnis erfüllt.


Je mehr Beziehungsinteraktionen dieser Art stattfinden, desto mehr Vertrauen und Sympathie wächst in der Beziehung. Werden dagegen Grenzen verletzt, wird Bedürfnissen nicht entsprochen oder findet die Beziehung in angrenzenden oder gleichen Quadranten statt, nimmt die Beziehung Schaden.


Wenn dein Gegenüber dir ein Kompliment macht (Geben), dann beantworte es mit Feedback, was es mit dir macht (Empfangen). Und wenn dein Gegenüber dir von sich aus erzählt, was ihm wichtig ist (Nehmen), dann bestätige ihm zumindest, dass du das gehört und verstanden hast (Erlauben). Das Wort "Beziehung" kommt daher, dass man sich auf den anderen bezieht.


Je mehr du das übst, desto häufiger wirst du deinen Mitmenschen (noch mehr als vermutlich jetzt schon!) als wertschätzender, sympathischer und angenehmer Mensch in Erinnerung bleiben – und überdies auch viel häufiger von Ihnen das bekommen, was du willst und brauchst.


Anfangs kann es dir vielleicht ein bisschen hölzern und künstlich vorkommen, so zu kommunizieren. Aber nach einiger Zeit der Erfahrung damit, geht dir diese Strategie in Fleisch und Blut über und du musst sie nur noch in wenigen, besonders emotional geladenen Konflikten, bewusst aktivieren.


Wenn du mehr über dieses Kommunikations- und Smalltalk-Modell erfahren, oder es im Rahmen eines Workshops unter erfahrener Anleitung einmal in der Praxis ausprobieren willst – dieses Modell ist ein wesentlicher Bestandteil von meinem Workshop-Wochenende "Beziehungen bewusst gestalten", über das du hier mehr erfahren kannst.


Bis dahin kannst du dir ja für das dein nächstes Gespräch vornehmen, besonders auf einen der vier Quadranten zu achten. Und wenn du mutig bist, achtest du sogar auf einen, der dir bisher normalerweise im Gespräch ein bisschen schwerfällt.


Alles liebe

Daniel


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