Energie folgt der Aufmerksamkeit
- Daniel Köpke
- 17. März
- 12 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Aug.
Hallo und herzlich willkommen zu Beziehungs-Mindset. Deiner Podcast-Inspiration für gute Beziehungen, Kommunikation und wie noch mehr Lebensglück aus deinen Beziehungen ziehst. Mein Name ist Dr. Daniel Köpke und auch in dieser Folge geht es um eine Grundannahme im NLP: „Energie folgt der Aufmerksamkeit.“ Vielleicht kennst du es auch aus spirituelleren Kontexten als das Gesetz der Anziehung.
Der Kampf der zwei Wölfe
Dahinter steht ein Gedanke, der für mich am deutlichsten in einer bekannten Geschichte wird: Ein alter Cherokee-Häuptling sitzt mit seinem Enkel am Lagerfeuer und sie reden über das Leben. Der Junge erzählt von seinen alltäglichen Problemen und Herausforderungen und der Häuptling hört aufmerksam zu.
Nach einer Weile fasst der Häuptling zusammen: "Ok stell dir vor, in jedem von uns tobt ein Kampf, mein Sohn. Ein Kampf zwischen zwei Wölfen. Der eine Wolf ist dunkel – er steht für Angst, Zweifel, Wut, Gier und Hoffnungslosigkeit. Der andere Wolf ist hell – er verkörpert Freude, Liebe, Mut, Mitgefühl und Zuversicht." Der Junge denkt kurz nach und fragt dann: "Welcher Wolf gewinnt?" Darauf der Häuptling: "Der, den du fütterst."
Oder wie es in einem indianischen Sprichwort heißt: „Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.“
Worauf du achtest, wird stärker
Es geht also darum, dass worauf auch immer du deine Aufmerksamkeit richtest, das wird mehr. Wenn ich dich jetzt also sowas ganz einfach fragen würde wie: „Wie geht’s dir?“ wäre eine wahrscheinlich typische Antwort so etwas wie „ganz gut“. Dieses „ganz gut“ ist in der Langform übersetzt würde ich so deuten, wie dass es dir einerseits gut geht, andererseits aber auch nicht superduper mega gut. Also „ganz gut“ klingt für mich jetzt nicht nach „das ist der beste Tag meines Lebens, einfach 12/10 Punkte auf der Wohlfühl-Skala, superduper megageil. Aber auch nicht absolute Lebenskriese, tiefste Depression, dunkelgraue Regenwolke und so weiter. Für mich klingt „ganz gut“ nach genau den zwei Wölfen aus der Häuptlings-Geschichte: Einem Teil von dir geht es gut, und einem anderen Teil könnte es besser gehen.
Wenn ich jetzt aber auf dein „ganz gut“ antworten will, dann geht das nicht neutral. Zumindest entsteht in meiner Welt dann kein vernünftiges, normales Gespräch. Wenn ich jetzt also den Wolf, dem es gut geht füttern wollte, könnte ich sowas sagen wie: „Hey, freut mich, dass es dir gut geht? Wie kommts? Hast du heute schon was Spannendes erlebt?“ Das würde das Gespräch in eine entsprechende Richtung lenken. Und vermutlich würde es dir nach ein paar Minuten Gespräch nicht nur „ganz gut“ gehen, sondern dann vielleicht sogar „ziemlich gut“.
Ich könnte aber auch auf dein „ganz gut“ reagieren mit „Klingt jetzt aber nicht so fröhlich? Was ist denn los? Wo drückt denn der Schuh?“. Und ja, auch das kann dazu führen, dass du dich mal aussprechen kannst, dass du dich gehört und gesehen fühlst und dass du deinen Frust mal raus lassen und Dampf ablassen kannst. Es kann aber auch sein, dass es dir nach ein paar Minuten Gespräch dann sogar noch schlechter geht.
Wie dein Gehirn funktioniert
Das funktioniert im kleinen Maßstab wie im Großen. Eine Metapher, die Frau Birkenbihl geprägt hat – du siehst ich mag die Frau ganz gerne – ist die: Stell dir das Gehirn wie einen Wachsblock vor, über den heiße Tinte läuft. Und diese Tinte zieht nun Rillen in diesen Wachsblock. Und je mehr Tinte durch eine solche Rille läuft, desto tiefer wird sie und desto mehr Tinte läuft wieder durch die Rille.
Im Klartext: Je mehr positive Gedanken du denkst, desto mehr gewöhnst du deinem Körper und deiner Psyche an, ganz automatisch und unbewusst positive Gedanken zu denken. Und je mehr negative Gedanken du denkst, desto mehr negative Gedanken werden auch von allein nachfolgen. Und findet nicht nur auf der Ebene der Gedanken und Gefühle, sondern auch auf biochemischer Ebene statt.
Es gibt Studien, die zeigen, dass allein das Einnehmen einer Power-Pose, also dass du beispielsweise die Arme in die Luft hebst, als hättest du gerade einen Wettkampf gewonnen, den Blick nach oben hebst und lächelst, bereits nach 2 Minuten messbar der Cortisolspiegel im Blut sinkt und der Testosteron-Spiegel steigt.
Andere Studien zeigen, dass sich solche Veränderungen bei Menschen, die z.B. regelmäßig meditieren, die regelmäßig Dankbarkeits-Tagebuch führen und dergleichen einerseits Strukturelle Veränderungen des Gehirns nachweisen lassen und dass sogar epigenetische Veränderungen nachweisen lassen. Also Veränderungen an den Strukturen des Körpers, die steuern wie viele Kampfhormone und wie viele Wohlfühl-Hormone im Körper produziert werden.
1000 Ressourcen
Die wahrscheinlich stärkste Veränderung, die ich in dieser Hinsicht in meinem Leben selbst erlebt habe, war durch eine Übung, die ich auch im NLP kennengelernt habe. Die Übung nennt sich „1000 Ressourcen“ und ist im Grunde eine Technik, mit der du beliebig viele Ressourcen formulieren kannst.
Oh, da fällt mir auf, ich habe dir ja noch gar nicht erklärt, was eigentlich eine Ressource ist. Ok, kleiner Einschub: Eine Ressource ist etwas das einen gewünschten Unterschied macht. Oder anders gesagt, etwas, das etwas zum Positiven verändert. Wenn ich eine blöde Situation mit Humor betrachte, und die Situation dann ein bisschen erträglicher ist, dann ist Humor in dieser Situation eine Ressource. Wenn ich mit Wertschätzung ein bisschen bessere Beziehungen führe, dann ist Wertschätzung für die Beziehung eine Ressource. Und wenn ich mit Reflexion eine etwas bessere Entscheidung treffen kann, welcher Beruf gut zu mir passt, dann ist Reflexion für diese Entscheidung eine Ressource.
Chunking
In dieser Übung geht es nun darum, solche Ressourcen zu finden. Und die wahrscheinlich einfachste Technik, wie man das macht, nennt sich Chunking. Und Chunking gibt es jetzt in 3 Varianten nämlich Chunk Up, Chunk Down und Chunk Sidewise. Oder zu deutsch: Hoch, Runter und zur Seite chunken. Lass uns das gleich mal an einem konkreten Beispiel festmachen.
Chunk Down
Nehmen wir mal die Ressource Humor und wir starten mit einem Chunk Down. Chunk Down bedeutet, spezifizieren. Ich könnte also zum Beispiel mir Beispielsituationen überlegen, in denen ich schon einmal Humor erlebt habe. Da fällt mir sofort ein Witz ein, den ich letztens auf Instagram gehört habe: „Da sagt doch letztens einer zu mir: ‚Bor, ich feier voll dein TikTok‘. Da meinte ich zu ihm ‚Das heißt Rolex, du Depp.‘“
Oder eine andere Situation, in der ich mal Humor erlebt habe war eine in meiner Schulzeit, als eine Mitschülerin im Sexualkundeunterricht – mega peinlich – eine sehr erotische Geschichte vorlesen sollte. Und das blöde war, sie war nicht nur super aufgeregt, sie war auch nicht besonders gut im Vorlesen. Und dann kam eine Stelle, in der es in der Geschichte hieß: „Sie kam aus der Dusche und wickelte sich ihre nassen Haare um den Finger.“ Was liest sie vor? „Sie kam aus der Dusche und wickelte sich ihre Nasenhaare um den Finger.“
Oder eine dritte, als ich letztens einem Seminar einer Teilnehmerin einen meiner liebsten Witze erzählt habe: „Kommt ein Mann ins Restaurant und setzt sich an den Tisch. Und in der Ecke des Raums sitzt eine Gruppe von Menschen, die sich ein bisschen merkwürdig verhalten. Sie rufen sich immer Zahlen zu und daraufhin lacht immer die ganze Gruppe. ‚25 – Hahaha‘, ‚17 – Hahaha‘ ‚67 – Hahaha‘.
Der Mann wundert sich, ruft den Kellner heran und fragt, was da eigentlich los ist. Meint der Kellner: ‚Naja, das sind die Weltmeister im Witzeerzählen. Und die kennen ihre Witze alle schon auswendig. Deswegen haben sie sie durchnummeriert und brauchen sich bloß immer nur noch die Zahlen zurufen. ‚Das ist ja einfach‘, denkt sich der Mann, steht auf, geht an den Tisch und sagt ‚43‘. – Eisiges Schweigen. Keiner reagiert. Da fragt er: ‚Was ist denn los? Ist die 43 irgendwie ein verbotener Witz oder irgendwie geschmacklos oder so?‘ Da meint einer aus der Gruppe: ‚Naja, es kommt schon auch ein bisschen drauf an, wie man ihn erzählt‘.
Und geiler noch als der Witz an sich, fand ich eigentlich wie die Frau, der ich den Witz erzählt habe, sich darüber amüsiert hat, und das wahnsinnig tolle Gespräch, das wir danach noch geführt haben.
Was ist jetzt passiert? Aus der einen Ressource „Humor“ sind plötzlich 4 geworden. Nämlich einmal einfach nur das Wort „Humor“, dann die Tiktok-Geschichte, die Nasenhaare und der Club der Witzeerzähler. Nur durch Chunk Down.
Andere Chunk Downs
Chunk Down geht aber auch noch auf andere Arten und Weisen als über konkrete Geschichten, die ich zu dieser Ressource erlebt habe. Eine weitere Möglichkeit, herunterzuchunken wäre mir vorzustellen, wie ich in einer Situation bin, in der ich Humor erlebe und ganz genau zu beobachten, wie sich meine Innenwelt verändert.
In meinem Fall verändert sich erstmal der Klang meiner inneren Stimme. Die wird dann nämlich gleich ein bisschen lustiger und fröhlicher. Ich spüre wie mein Gesicht zu lächeln beginnt, meine Atmung wird ein bisschen anders – ich atme ein bisschen mehr im oberen Teil der Lunge und mein visueller Fokus wird ein kleines bisschen enger. Geil – gleich noch 4 Ressourcen, nämlich der Stimmklang, das Lächeln, die Atmung und der visuelle Fokus.
Ich könnte aber auch herunterchunken und weitere Beispiele finden, indem ich in der Kategorie „andere Ressourcen, die mit dem Buchstaben H beginnen“ suchen. Da fällt mir ein: Hoffnung, Heimat, Hören, Harmonie, Herzlichkeit, Hartnäckigkeit, Herausforderungen, Heiterkeit, Höflichkeit und Heiligkeit. Geil nochmal 10 Ressourcen. Und schon habe ich alleine mit dem Herunterchunken der einen Ressource „Humor“ 18 Ressourcen gemacht.
Wenn ich jetzt mit dem Herunterchunken von Humor nicht mehr weiterkomme, könnte ich mir eine der heruntergechunkten Ressourcen nehmen, und die wiederum herunterchunken. Ich könnte dann also zum Beispiel Harmonie nehmen, und mir Situationen überlegen, in denen ich schonmal Harmonie überlegt habe, meinen inneren Zustand genau beobachten und beschreiben, wie sich meine Wahrnehmung verändert, wenn ich Harmonie erlebe oder ich könnte – na gut das wäre in dem Fall jetzt wahrscheinlich langweilig, weil wir das schon hatten, aber wieder nach weiteren Ressourcen mit H suchen.
Chunk Up
Ich könnte aber auch ausgehend von dem Humor einmal hoch chunken. Hochchunken bedeutet verallgemeinern. Also weniger spezifizieren, was gibt es denn für Beispiele für Humor, sondern umgedreht – wofür ist Humor denn ein Beispiel? In welche Kategorie fällt denn Humor?
Und das könnte zum Beispiel sein. Humor ist ein Wert. Hey, noch eine Ressource, Humor ist eine Emotion. Humor ist ein aggressionsminderndes Ritual, Humor ist etwas, mit dem man ein Gespräch eröffnen kann. Humor ist ein Stilmittel für Trainings und Workshops, Humor ist manchen Situationen eine Waffe. Humor ist ein Schutzmechanismus. Humor ist ein Erziehungsstil. Humor ist ein philosophisches Konzept, ein Therapieansatz, ein Kommunikationsmittel, und ein wichtiger Teil meiner Identität. Wow, nochmal 12 Ressourcen.
Chunk Sidewise
Cool, und wenn ich damit auch nicht weiter komme? Naja, dann kann ich immer noch zur Seite chunken. Zu Seite chunken bedeutet vergleichen. Die Frage wäre dann also: Was ist denn noch so ähnlich wie Humor? Na da fällt mir doch ein: ein Witz, Satire, Parodien, Schadenfreude, Nonsens, Klamauk, Saksasmus, Zynismus, Wortspiele und Comedy. Nochmal 10 Ressourcen.
Das heißt, mit dem Chunking habe ich jetzt aus einer Ressource ohne große Probleme 30 gemacht. Und ich denke das Prinzip ist klar, dass du damit im Grunde beliebig viele Ressource formulieren kannst.
Wie auch du 1000 Ressourcen bewusst machst
Diese Übung macht man dann schriftlich und du merkst, dass der limitierende Faktor bei dieser Übung die Zeit ist. Denn auch wenn du weißt, dass du mit dieser Übung locker 1000 Ressourcen aufschreiben kannst, und du allein beim Zuhören vielleicht schon ahnst, wie gut dir das tun würde, das wirklich mal zu machen… Das ist eine Übung, die echt Zeit kostet. Denn selbst wenn du alle 3 Sekunden eine Ressource aufschreibst, sind das 3000 Sekunden, oder 50 Minuten. Also eine ganze Stunde lang nur geile Sachen aufschreiben.
Ich habe diese Übung in meiner NLP Practitioner Ausbildung bei Ralf Stumpf kennengelernt. Und weil diese Übung so zeitintensiv ist, haben wir die Übung im Seminar auch nur angedeutet. Und Ralf meinte, er hätte noch nie erlebt, dass jemand diese 1000 Ressourcen wirklich mal komplett aufgeschrieben hat. Und ich glaube ja, das hat er ein bisschen mit Absicht gesagt. Weil meine innerliche Reaktion war: „Na warte… Challenge accepted.“
Ich hab mir dann also ein leeres kariertes A4 Buch gekauft und die Seiten in 3 Spalten aufgeteilt. Und in jeder dann Platz für 34 Ressourcen. Und ich habe mir selbst die Herausforderung gestellt, dass ich jeden Morgen so lange Ressourcen chunke, bis ich die komplette Seite voll hatte. Ich starte also mit irgendeiner Ressource– zum Beispiel „Liebe“. Und überlege mir Beispiele und Details zu Liebe– Situationen, Menschen, innerliche Zustände, Vorbilder, Variationen, Verhaltensweisen, Orte und so weiter, die mir dazu einfallen. Wenn mir das irgendwann schwerfällt, nehme ich einen von den heruntergechunkten Begriffen und chunke den wieder runter. Oder ich chunke hoch oder zur Seite.
Ob du nun 1 mal hoch und 3 mal runter chunkst oder ganz anders ist dabei völlig egal. Wichtig ist nur, dass eine Assoziationskette mit Begriffen entsteht, bei der es nur eine einzige Grundregel gibt. Was auch immer ich aufschreibe, muss etwas sein, das mein Leben bereichert. Etwas, für das ich dankbar bin, und bei dem mir in meinem Leben echt was fehlen würde, wenn ich diese Ressource nicht hätte.
Und es ist ganz komisch. Plötzlich tauchen da mit der Zeit auch Begriffe auf, die im ersten Moment gar keine Ressource für mich waren. So etwas wie Alleinsein. Aber doch, das ist doch ein Cooles Ding, um in sich zu gehen und zu reflektieren. So etwas wie Streit. Ja, das ist doch ein Moment, in dem ich mitbekomme, dass ich noch etwas über mich oder den anderen oder beides lernen kann. Oder Hass. Weil klar, das ist ein Gefühl, das mir ganz klar aufzeigt, was ich nicht will, wovon ich mich abgrenzen will und womit ich mich nicht identifizieren möchte.
Was diese Übung in meinem Leben bewirkt hat
Ich habe dann also jeden Tag Ressourcen rauf und runter gechunkt – so lange bis die eine Seite , also die 100 voll waren. Und es ging mir SO gut dabei. Nach 10 Tagen hatte ich die 1000 Ressourcen dann voll. Und der Effekt war einfach nur krass. Ich bin wirklich wie auf Drogen durch mein Leben gelaufen. Jeden Morgen auf diese Weise in den Tag zu starten hat mir so krass viel Energie, Dankbarkeit und Ausgeglichenheit gegeben, dass wirklich jeder Sonnenstrahl, der durch die Bäume fiel, jedes Hupen eines Autos auf der Straße, jede Situation in der die S-Bahn pünktlich kam, jedes freundliche Lächeln von Kollegen eine Ressource für mich gewesen ist, die ich auch WAHRGENOMMEN habe.
In dem Wachsblock meines Gehirns waren scheinbar neue Rillen entstanden, die die Tinte offenbar ganz automatisch in eine andere Richtung haben abfließen lassen. Und kombiniert mit einem Gedanken von „Ralf, jetzt zeig ichs dir erst recht. Von wegen, die 1000 Ressourcen schreibt sowieso keiner auf“ hab ich damit weiter gemacht. Anfangs war das echt eine ziemliche Viecherei, dieses Blatt voll zu bekommen und ich habe teilweise fast eine ganze Stunde gebraucht, meine morgentlichen 100 Ressourcen zusammen zu schreiben. Aber mit der Zeit ging es immer schneller. Am Ende, nach 3 Monaten viel es mir so leicht, dass ich nach 10-15 Minuten das Blatt voll hatte.
Und bis heute mache ich diese Übung vielleicht nicht mehr jeden Morgen. Aber zumindest immer wieder mal, und auf jeden Fall, wenn ich weiß, dass es ein Tag wird, an dem ich einen wichtigen Vortrag halte, ein Seminar gebe oder aus anderen Gründen emotional gut vorbereitet sein sollte.
Was hat diese Übung mit Beziehungen zu tun?
Was hat das Ganze jetzt aber eigentlich mit Beziehungen zu tun? Naja, was glaubst du, wie du reagierst, wenn du innerlich vor Ressourcen nur so strotzt und plötzlich kommt da ein Kollege an, der dich wegen irgendeiner Kleinigkeit anmault und versucht dich klein zu machen? Wie viel empathischer, liebevoller und freundlicher könntest du dann wohl reagieren? Du würdest die Situation vermutlich ganz anders erleben und könntest ihm vermutlich viel leichter eine positive Absicht unterstellen. Du könntest viel besser hören, was seine Bedürfnisse sind, ihm geben was er braucht und könntest auch selbst viel klarer ausdrücken, was dir wichtig ist und ihn freundlich darum bitten, anders mit dir zu reden.
Wenn dein Partner/deine Partnerin versucht einen Streit mit dir anzufangen? Wie viel wertschätzender, humorvoller und flexibler könntest du damit umgehen, wenn dein emotionaler Zustand so stabil ist, dass frühere - so genannte toxische Beziehungsmuster - einfach nicht mehr greifen? Wie viel kompromissbereiter wärst du und fähiger, eine Win-Win-Situation mit deinem Partner/deiner Partnerin zusammen zu kreieren?
Alles beginnt mit einem positiven Zustand. Und viele der Mechanismen, Muster und Tricks, die ich dir in diesem Podcast vorgestellt habe und noch vorstellen werde, hängen davon ab, dass du in einem guten Zustand bist. Dass du Zugriff auf deine Ressourcen hast. An deinem guten Zustand regelmäßig zu arbeiten ist in meiner Welt das größte Geschenk, das du deinen Mitmenschen, ja wenn nicht sogar der ganzen Menschheit machen kannst. Einfach weil so viel davon abhängt.
Du bist kein Akku
Viele Menschen haben ja das Gefühl, dass sie so etwas wie einen inneren Akku haben und dass Beziehungen diesen Akku entweder aufladen oder entladen. Ich sehe das ein bisschen anders. Denn ob der Akku voll ist oder leer, hängt weniger von anderen Menschen ab, sondern in welche Steckdose du deinen Stecker normalerweise steckst: in die Auflade- oder die Entlade-Steckdose. Und auch wenn du anderen Menschen positive Energie GIBST. Damit diese Energie beim anderen ankommt, muss sie erst einmal durch DICH fließen. Die Ressourcen sind im Grunde die ganze Zeit da. Du musst dir nur angewöhnen, hinzuschauen.
Und wenn ich dir die Frage, die ich dir am Anfang des Podcasts gestellt habe, die Frage „wie geht’s dir?“ Jetzt nochmal stellen würde… Wie wäre da deine Antwort? Wenn deine Antwort jetzt nicht ein „noch besser“ ist. Dann hab ich in meiner Welt irgendwas falsch gemacht. Auch dieser Podcast sollte eine Ressource für dich sein. Denn auch Podcasts wie diesen regelmäßig zu hören, sollte im besten Fall ein Werkzeug sein, mit dem du immer wieder an deinem eigenen guten Zustand arbeiten kannst.
Und wenn du das auch noch anderen Menschen wünscht, hilf mir gern dabei, diesen Podcast zu verbreiten, indem du ihn likst, kommentierst und weiterempfiehlst. Auch meine Seminare, NLP-Übungsgruppen und was ich sonst noch alles so an Live-Veranstaltungen anbiete hat in allererster Linie DIESEN Zweck. Meinen Teilnehmern soll es am Ende der Veranstaltung besser gehen als am Anfang.
Und auch wenn ein noch so gutes Seminar allein vielleicht nicht gleich das ganze Leben grundsätzlich verändert. Es ist ein kleiner Beitrag zu einem stabileren guten Zustand, zu besseren Beziehungen und – so hoffe ich – zu einer besseren Welt. Wenn du also mal stöbern willst, was ich da so im Angebot habe, schau doch mal vorbei auf meiner Website beziehungs-mindset.de oder schau direkt auf Eventbrite – da stelle ich die meisten Veranstaltungen ein.
Ansonsten freue ich mich schon auf den nächsten Podcast mit dir.
Tschüss.



Ein faszinierender Artikel, der ein komplexes Thema sehr zugänglich macht. Vielen Dank für die verständlichen Erklärungen! Das Lesen hat mich daran erinnert, wie wichtig es ist, unsere geistige Fitness genauso zu pflegen wie unsere körperliche. Das Gehirn ist unser wertvollstes Gut. Ich bin kürzlich auf eine interessante avaliação cognitiva online gestoßen, die eine gute Möglichkeit bietet, verschiedene kognitive Funktionen zu überprüfen. Eine spannende Erfahrung.